Na denn. Mein erster blogpost der keine eigenen Fotos enthält und doch von Fotografie handelt.
Es geht um die gestern vorgestellte neue Nikon Df, die ja tatsächlich die Gemeinde in die zwei befürchteten Lager spaltet. Einmal in die, die es gar nicht abwarten können die neue Kamera mal in die Hände zu bekommen und die, die z.B. meckern es sei kein echter Nachfolger der D700, wozu jetzt noch mit Spiegel dann ist das doch keine echte Systemkamera, die ist doch nur was für Hippster und was einem halt so einfällt.
Aber, so ist das nicht. Von der Werbung bisher, vom äußeren, von den inneren Werten und nicht zuletzt von der Firma her, die diese Kamera verkaufen wird, ist dieses Werkzeug gedacht für ambitionierte Hobbyfotografen, die solvent genug sind für den geschätzen Straßenpreis von 2.500 € und denen die Entschleunigung, die diese Kamera mit sich bringt etwas bedeutet.
Seitdem ich digital fotografiere, waren Zeit, Blende und auch die ISO-Zahl noch nie so langsam zu verstellen wie an dieser Kamera. Hier wird man vielmehr dazu gezwungen, mal eine Einstellung beizubehalten und für den ziemlich wahrscheinlichen Fall, daß sich das Licht in den nächsten Minuten am Ort nicht entscheidend verändert, einfach mit diesen Einstellungen weiter zu arbeiten. So entstehen mit Sicherheit weniger Fotos und dies legt automatisch wieder den Fokus auf Qualität statt Quantität.
Um die dafür notwendige Sorglosigkeit sicher zu stellen, hat man einen Sensor verbaut der so wenig rauscht, daß fragt man einen Profifotografen, warum er denn mit seiner D4 so oft so hohe ISO-Zahlen benutzt einfach antwortet: „Weil ich den Unterschied nicht sehe.“ Super, also auch an der Df ein weiterer Punkt, um den man sich keine Sorgen machen muß! Pure photography.
Ja, ich kann all das, was die Df kann auch mit jeder der anderen Nikons – aber mache ich das dann auch so? Oder siegt im Alltag dann nicht doch wieder die Gewohnheit und überschlagen sich dann nicht doch wieder all die Möglichkeiten einer modernen DSLR? Wer sich einmal ganz bewußt nicht davon korumpieren lassen möchte, der kann mit der Df etwas anfangen.
Jim Rakete hat einmal auf die Frage, warum er nicht digital fotografiert geantwortet: „Zu viele Möglichkeiten.“ Mit der Df hat man die Möglichkeit ohne Umweg über analoges Foto und Scan gleich ein zeitgemäß konsumfähiges Foto zu haben, das in der gleichen Art und Weise entstehen kann, wie so viele Fotografen sich heute noch sehr gerne erinnern und ihr Talent vielleicht am besten ausleben können.
Und eben die Haptik. Ich bin bei mir davon überzeugt, mit grundsätzlich verschiedenen Kameras ganz unterschiedliche Fotos zu machen. Habe ich eine D4 mit allem drum und dran in der Hand, nehm ich noch die Einstellung und jene Perspektive mit, wechsel ich nochmal das Objektiv um mir auch noch diesen und jenen Eindruck auf die Festplatte zu legen und mit einer Sucherkamera oder wohl auch mit der Df, suche ich mir die beste Position aus und mache ein Foto; vielleicht sogar entgegen meiner bisherigen Überzeugung für RAW, nur das jpg. Fertig. Das kann man schon mögen.
Und wem all das etwas in seinem Hobby bedeutet, der entscheidet sich für diese erste Zelebrierung Nikons ruhmreicher Vergangenheit. Wer weiß. Vielleicht kommt mal eine Df, die der Nikon FE – Reihe ähnlich ist. Möglicherweise steige ich dann ein, weil das die Kameras sind, mit denen ich seinerzeit Nikon verfiel.
Das Pfund jedenfalls mit dem Nikon hier wuchern kann ist immens. Und wem all das Beschriebene genug bedeutet, der schlägt hier zu.
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